Aufbau einer Brandmeldeanlage

Hier finden Sie eine kleine Zusammenfassung über den generellen Aufbau einer Brandmeldeanlage, der Funktion und den wichtigsten Komponenten. Im Bild darüber sehen Sie links eine Bosch Brandmeldezentrale, in der Mitte das Wählgerät (Übertragungseinrichtung der Feuermeldung an die Feuerwehr oder Störungs-/Sabotageweiterleitung an eine ständig besetzte Stelle) und Rechts das Feuerwehr Bedienfeld mit Anzeigetableau.  Hinter der rechten Türe nicht zu sehen sind die Feuerwehr Laufkarten zu finden.

Um den heutigen Brandschutzanforderungen in modernen Gebäuden mit aufwändiger Architektur, komplexer Infrastruktur und Nutzung gerecht zu werden, wird die Brandschutztechnik, insbesondere die Installation einer Brandmeldeanlage, immer wichtiger. Die Brandmeldeanlage (kurz BMA) dient hauptsächlich dem Personen- und Sachschutz und ist aufgrund ihrer Fähigkeit, einen Brand in einem sehr frühen Stadium zu erkennen und diese Gefahrensituation zu signalisieren, eine der wichtigsten Komponenten einer Brandschutzanlage.

Zur Planung und Projektierung einer BMA benötigt es Wissen über die richtige Auswahl und die Funktionsweise einer Brandmeldeanlage. Technische Regelwerke bieten hierzu eine Vielzahl von Vorgaben.

Der richtige Einbau und Betrieb einer Brandmeldeanlage. Welche Punkte sind zu beachten?

  • Ein Brandmelde- und Alarmierungskonzept als Basis für nachfolgende Phasen
  • Normative Vorgaben als Basis für die Planung und Projektierung
  • Brandfallsteuermatrix berücksichtigen, am besten frühzeitig in der Konzeptphase
  • Richtige Montage und Inbetriebsetzung der BMA (BMA Konzept / Fachplanung)
  • Beachten des Funktionserhalts der Leitungsanlagen im Brandfall
  • Begrenzung der Brandfallsteuerung unter Beachtung der Schutzziele
  • Örtliche TABs der Feuerwehr beachten

Dies ist nur ein kurzer Auszug aus den Anforderungen und dem Betrieb einer Brandmeldeanlage.

Details nun unten...

Aufbau und Funktion einer Brandmeldeanlage

Eine Brandmeldeanlage (BMA) ist eine Gefahrenmeldeanlage aus dem Bereich des vorbeugenden Brandschutzes, die Ereignisse von verschiedenen Brandmeldern empfängt, auswertet und dann reagiert. Die Brandmeldeanlage ermöglicht die Interaktion von weiteren Anlagen wie RWA-Steuerungen, Sprinkleranlagen und Feuermeldern. Nachfolgend gängige Aktionen auf Ereignisse:

  • Weiterleitung einer Brandmeldung an die ständig besetzte Leitstelle, zur Alarmierung der örtlichen Feuerwehr;
  • Auslösung eines Gebäudealarms (Sirene/Blitzlicht) zur Räumung eines Objektes. Einsetzen einer Durchsageeinheit, wenn zusätzlich eine Lautsprecheranlage installiert ist (ELA z.B. Einkaufszentrum oder Schulen);
  • Öffnen von Rauchableitungseinrichtungen; (z.B. Rauchschutztüren)
  • Ansteuerung von Aufzügen und Fluchttüren; (z.B. Aufzug fährt in EG und öffnet Türen)
  • Schließen von Feuerschutzabschlüssen; (z.B. Brandschutztüren)
  • Auslösung einer Objektlöschanlage, z. B. CO2-Löschanlage oder Sprinkler.

Welche Vorteile ergeben sich:

  • Personen werden sofort gewarnt und können das Gebäude verlassen noch bevor die Rettungswege voller Rauch stehen.
  • Gebäudeschäden können durch die Früherkennung und schnelleren Beginn des Löschens von Bränden verhindert oder zumindest sehr stark minimiert werden werden.
  • Maßnahmen und Alarmierungen erfolgen auch wenn keine Personen im Gebäude sind (z.B. Nachts).
Aufbau Brandmeldeanlage

In der Regel sind mehrere Brandmelder zu Gruppen oder Schleifen zusammengefasst. Wird ein Alarm ausgelöst, so zeigt die Brandmeldeanlage die Meldergruppe/Nummer und die Örtlichkeit des aktivierten Brandmelders an.

Bei Anlagen mit aktuellem Technikstand werden die Teilnehmer auf einem Datenbus in einem Ring (Loop) zusammengeschaltet, so dass bei Unterbrechung der Ringleitung die Zentrale von beiden Leitungen eingespeist wird und alle Teilnehmer weiterhin funktionieren.

Für spezielle Einsatzgebiete (zum Beispiel Räumlichkeiten wie Aufzüge und Technikräume) werden Rauchansaugsysteme (RAS) eingesetzt. Hierbei wird über ein Rohrsystem Luft zu einer zentralen Detektoreinheit geleitet und ausgewertet. Dies hat den großen Vorteil, dass zu Wartungsarbeiten und Störungsbeseitigung kein Zugang zu den Räumen benötigt wird. Alle Arbeiten können direkt an der Messeinheit erledigt werden. Beispiel wäre ein Traforaum mit Hoch- oder Mittelspannungen. Zugang wäre hier nur durch komplette Abschaltung der Versorgungsspannung möglich. Dies würde eine Betriebsunterbrechung des Gebäudes, wie z.B. eines Krankenhauses bedeuten.

Die Brandmeldezentrale (Abkürzung: BMZ) ist die Zentrale und somit der wichtigste Bestandteil der Anlage. Dort laufen alle Meldungen der installierten Sensoren auf und lösen die vorher einprogrammierten Aktionen aus. Dies kann das Absetzen eines Notrufes, das Ansteuern von Brandschutzeinrichtungen oder einer Durchsageeinheit (ELA) sein. Jede Brandmeldezentrale hat eine individuelle Bedienung. Für die Feuerwehr wäre die Ausbildung zur Bedienung der Anlagen bei der Anzahl an verschiedenen Modellen nicht machbar. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine einheitliche Schnittstelle für die Feuerwehr entwickelt. Dabei handelt es sich um das sogenannte FBF und FAT, die am Gebäudezugang der Feuerwehr in einer Feuerwehrinformationszentrale (FIBs) eingebaut ist. Siehe weitere Details dazu später im Text.

Nach Auslösung der BMA kann sich die eintreffende Feuerwehr den Zugang zum Objekt über das Feuerwehrschlüsseldepot (FSD) verschaffen. Im Objekt wird der ausgelöste Melder mit Hilfe des Feuerwehr-Anzeigetableaus (FAT) festgestellt. Die Bedienung der wichtigsten Funktionen erfolgt über das Feuerwehr-Bedienfeld (FBF). Die Feuerwehr entnimmt nun aus dem Laufkartenkasten die Feuerwehrlaufkarten, die für jede einzelne Meldergruppe den schnellsten Zugang (Laufweg) aufzeigen.

Aufbau und Komponenten der Brandmeldeanlage

Hier eine Übersicht der wichtigsten Komponenten einer Brandmeldeanlage wobei nicht alle Teile bei jeder Anlage vorkommen. Dies hängt von den Auflagen durch die Baubehörde ab:

  • Brandmeldezentrale (BMZ) mit Notstromversorgung
  • Automatische Brandmelder
  • Nicht automatische Brandmelder
  • Signalgeber
  • Übertragungseinrichtung (Wählgerät)
  • Feuerwehr Anzeigetableau (FAT)
  • Feuerwehr Bedienfeld (FBF)
  • Feuerwehr Laufkarten
  • Feuerwehrschlüsselkasten (FSD)
  • Feuerwehr Freischalteeinrichtung (FSE)

Die Brandmeldezentrale (BMZ)

An dem Beispiel einer offenen Brandmeldezentrale des Herstellers NSC kann man den Aufbau mit Bedienfeld und den Akkus der Notstromversorgung erkennen. Die Batterien werden von uns immer mit dem Einbaudatum beschriftet, da diese nach Herstellerangaben gewechselt werden müssen (meist alle 4 Jahre). Im Hintergrund können Sie die roten E30  Brandmeldekabel (30 Minuten feuerbeständig) der einzelnen Ringe (Loops). Pro Ring (Loop) werden 2 Brandmeldekabel an die Zentrale benötigt. Die Ringleitung geht von der BMZ zum ersten Teilnehmer, von dort zum Zweiten, dann zum Dritten usw. Vom letzten Teilnehmer dann wieder zurück zur BMZ. Daher spricht man hier von einem Ring (Loop). An diese Ringe sind alle Melder und Koppler für Ansteuerungen angeschlossen. Falls der Ring an einer Stelle unterbrochen wird, speist die Zentrale die Teilnehmer von beiden Seiten her ein und versorgt somit alle Teilnehmer auch weiterhin. Die Funktion bleibt also gewährleistet.

In der BMZ werden auch alle Ansteuerungen für FAT, FBF, FSD und zum Übertragungsgerät verwaltet.

Beispiel einer offenen BMA von NSC
Brandmeldezentrale im Umschrank

Die BMZ muss in einem seperaten Raum untergebracht sein, in der es keine andere Brandlast wie z. B. Technikgeräte oder Kabeltrassen gibt. Im einfachsten Fall reicht ein Raum in F30 Trockenbauweise.
Lediglich bei älteren installierten Anlagen gilt hier Bestandschutz und muss somit nichts nachgerüstet werden. Siehe hier das Beispiel einer Esser IQ8-C rechts.
Ist dies nicht möglich oder ist die Zentrale in einem Fluchtweg montiert, so bieten die Hersteller der Brandmeldezentralen sogenannte Umschränke für Ihre BMZ an. Im Bild links sehen Sie diesen F30 Umschrank einer größeren Esser FlexES Anlage. Hier sind viele Melder und Signalgeber angeschlossen, was mehrere Batterien nötig macht. Daher ist die gesamte BMZ hier relativ groß und benötigt einen großen Umschrank. Notwendig geworden ist die Verwendung des Umschranks in dem Fall, da die Anlage im Eingangsbereich der Realschule untergebracht ist.

Esser IQ8-C gegen eine eine Siemens Brandmeldeanlage

Im rechten Bild ist ein Beispiel eines kleineren Umschranks, der direkt an die Wand geschraubt ist. Eingebaut ist hier eine Brandmeldezentrale des Herstellers Bosch. In diesem Fall auch wieder eingebaut im Flur einer Schule.

Damit die BMZ auch einen gewissen Selbstschutz hat wird auch in den Umschrank direkt ein Rauchmelder montiert. Wäre ja theoretisch denkbar, dass auch die Elektronik der BMZ mal Probleme hat. Somit kann das die Anlage noch erkennen und Alarm auslösen bevor sie dann vermutlich ganz ausfällt. Bisher ist uns allerdings noch kein Fall bekannt, wo das passiert wäre.

Umschränke müssen auch in F30 ausgeführt sein. Somit schützt er die Anlage 30 Minuten vor Feuer. Bis dahin sollten alle Personen das Haus verlassen haben und die Feuerwehr vor Ort sein

BMZ Bosch im Umschrank

FAT, FBF Übertragungseinrichtung und Feuerwehr Laufkarten

FAT FBF und Wählgerät inklusive der Feuerwehrlaufkarten

Im Bild links gut zu erkennen ist der weiße Kasten. Dahinter verbirgt sich das Übertragungsgerät, das über IP Netzwerk, Festnetz oder GSM Funk den Alarm weitergibt. Hierbei werden immer 2 voneinander Unabhängige Übertragungswege gefordert, damit, falls das Netzwerk ausfällt, eben über Telefon oder GSM Funk die Übertragung weiterhin gesichert ist.

Damit dies ständig gewährleistet ist, meldet sich die Brandmeldezentrale in regelmäßigen Zeitabständen bei der Hilfeleistenden Stelle automatisch und teilt der Empfangszentrale dort mit, dass die Anlage aktiv ist. Fällt nun die Übertragung aus, so wird von der Hilfeleistenden Stelle eine Störungsmeldung an den Betreiber oder der Wartungsfirma in Form eines Telefonanrufs übermittelt. Die Störung muss schnellstmöglich innerhalb 24h behoben werden.

Auch gut zu erkennen ist das FAT (Feuerwehr Anzeige Tableau) und das FBF (Feuerwehr BedienFeld) auf der linken Seite und vergrößert rechts. Diese beiden Einrichtungen dienen dazu, dass die Feuerwehr unabhängig vom Hersteller der Brandmeldezentrale immer die gleich Bedienung und Anzeige von Brandmeldern vorfindet. Diese beiden Komponenten müssen sich direkt neben dem Feuerwehrzugang des Gebäudes befinden.

In dem roten Kasten sind die sogenannten Feuerwehrlaufkarten. Pro Meldergruppe gibt es ein laminiertes doppelseitiges DIN A3 Blatt. Welche Meldergruppe ausgelöst hat, kann die Feuerwehr auf dem FAT ablesen. Sie nimmt sich nun die entsprechend beschriftete Laufkarte heraus. Darauf ist der Gebäudegrundriss und der Weg (Laufweg) zu dieser Meldergruppe eingezeichnet ist.

Feuerwehrbedienfeld FBF
Feuerwehranzeigetableau FAT

Manuelle Brandmelder (Handfeuermelder)

Hier gibt es mittlerweile eine große Auswahl von unterschiedlichsten, automatischen und manuellen Meldern, wie der allseits bekannte Druckknopfmelder oder auch Handfeuermelder genannt.
Bei Brandmeldeanlagen, die auf die Feuerwehr aufgeschaltet sind, kommen rote Handfeuermelder mit der Aufschrift "Feuerwehr" oder dem Symobol des brennenden Hauses zum Einsatz. Durch Einschlagen der Scheibe und drücken des Melderknopfes, sendet die Zentrale einen Feueralarm zur Feuerwehr.

Druckknopfmelder Feuerwehr

Bei Hausalarmanlagen, die nicht auf die Feuerwehr aufgeschalten sind, werden Druckknopfmelder in blau installiert. Diese tragen dann auch die Aufschrift Hausalarm oder Hausnotruf. Damit soll dargestellt werden, dass beim drücken dieses Melder nicht die Feuerwehr gerufen wird.

Die Melder finden sich vorrangig in Fluchtwegen und neben Notausgängen.

Druckknopfmelder Hausalarm

Automatische (punktförmige) Brandmelder.

Bei den automatischen Meldern gibt es mittlerweile eine große Auswahl verschiedenster Melder, die je nach Nutzungsart des Raumes ausgewählt werden. Durch den Einsatz der korrekten Melderart können Falschalarme weitestgehend vermieden werden.

Automatische Brandmelder können je nach Ausführung einen oder mehrere Brandparameter sicher und zuverlässig erfassen. Dazu zählen:

  • UV-Strahlung
  • Temperatur
  • Lufttrübung
  • Rauchpartikel
  • IR-Strahlung
  • Kohlenmonoxid
Rauchmelder Bosch
Ringbus Rauchmelder NSC
Meldersockel NSC

Eine kleine Auswahl an Meldern und Sockel für diese Melder. Im Gegensatz zu Heimrauchmelder sind automatische Melder aufgeteilt in die eigentliche Detektionseinheit und den Sockel. Somit ist ein einfacher Meldertausch nach 8 Jahren gewärleistet. Außerdem gibt es die Möglichkeit Sockel mit eingebauter Sirene zu montieren oder Sockel mit Funkübertragung einzubauen.

Notifier SMT3 Melder
Esser Melder mit Sirene
Rauchmelder Esser

Die große Auswahl der automatischen Melder unterscheidet sich nicht nur durch ihre Funktionalität. Für viele Kunden ist auch die Ästhetik wichtig. Gerade das Design spielt oft in privaten Villen oder repräsentativen Gebäuden eine kaufentscheidende Rolle.

SMART4 Melder Notifier

Am Beispiel dieses Notifier 4-fach Melders möchten wir Ihnen kurz zeigen, welche Funktionalität heute Melder bieten können. Hier wird nicht nur durch einen optischen Sensor eventueller Rauch detektiert, (wie es bei Heimrauchmeldern üblich ist) Sondern gleich 4 Kriterien verwendet, um eine Falschalarmierung zu verhindern und sicheres Auslösen zu gewährleisten. Der Smart 4 detektiert neben Rauch auch Flammen, Hitze und Kohlenmonoxid. Werden alle Kriterien erfüllt löst der Melder sofort aus. Wird ein Kriterium in hohem Maße detektiert, löst er auch sofort aus. Ansonsten müssen mindestens 2 Kriterien den Schwellwert erreichen bevor der Melder alarmiert.

Rauchmelder mit Schutzkorb in der Turnhalle
Handfeuermelder mit Schutz

 

Eine Speziallösung sind noch Schutzkörbe über den Brandmeldern oder Kunsstoffabdeckungen über den Handfeuermeldern an Notausgängen. Diese verbauen wir z.B. in Sporthallen, damit ein verirrter Ball nicht den Melder an der Decke runterschießt oder über den Druckknopfmelder Feueralarm ausgelöst wird.

Die am Meisten verwendeten Melder sind einfache optische Rauchmelder sowie Thermomelder. Letztere sind gerade in Küchen und Garagen stark verbreitet, da sie bei Wasserdampf der Küche oder Dieselrauch in der Garage nicht auslösen, sondern erst wenn eine bestimmte Temperaturobergrenze überschritten wird. Oft spielt dabei auch noch die Zeit für den Temperaturanstieg eine Rolle.

Für spezielle Anforderungen in feuchten Umgebungen verbauen wir Meldersockel mit Dichtungsgummis. Damit wird das eindringen von Feuchtigkeit oder Spritzwasser wirksam verhindert und somit Falschalarme ausgeschlossen. Am Beispiel hier sind die Dichtungen eines Bosch Meldersockels an den Dächern einer Gärtnerei (Gartencenter) verbaut. Da die Dächer automatisch zur Lüftung geöffnet werden, kann im Fall eines schnell einsetzenden Regens Feuchtigkeit an die Melder gelangen. Auch die hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus macht derartige Abdichtungen der Rauchmelder notwendig und schützt so vor Defekten und Falschalarmen. Ein Eisatzbeispiel in einem Gartencenter finden Sie in unserem Blog.

Die anschließenden Fotos zeigen Sockel, Dichtung und beides zusammen gesteckt..

Rauchmeldersockel Bosch
Dichtung für Bosch Meldersockel
Dichtung mit Meldersockel

Automatische Brandmelder - RAS (Rauchansaugsysteme).

Weitere Sonderlösungen sind RAS, wo Aufgrund von Zugangsbeschränkungen nur schwierig eine Wartung der Melder möglich ist oder dort nicht sicher in diesen Räumen funktionieren würden.
Ein klassisches Beispiel sind hier die Aufzugsschächte in Gebäuden, Kernspintomografie im Krankenhaus wo die Magnetfelder den Rauchmelder behindern oder auch Mittel- und Hochspannungsanlagen wie sie in großen Gebäudekomplexen zur Einspeisung verwendet werden.
Im nachfolgenden Bild sehen Sie auch die beiden grauen Kunststoffrohre über die die Luft (oder eben der Rauch) angesaugt werden und im Gerät dann auf Rauch getestet wird.
Über die beiden roten Hebel kann die Luftansaugung auf den Stutzen darunter umgelenkt werden. Hier können wir dann zum Test einen sogenannten Rauchstift dranhalten um das RAS zu prüfen.

Rauchansaugsystem

Automatische Brandmelder - lineare (Linien-) Rauchmelder und Linienförmige Wärmemelder (Sensorkabel)

Es gibt mehrere Arten von linearen (Linien-) Rauchmeldern. Unterschieden werden im Wesentlichen 2 Systeme. Das erste System funktioniert mit einem Lichtstrahl zwischen 2 gegenüberliegenden Seiten (Wänden). Weniger geeignet sind dise Systeme nur in Glaskuppeln oder Gewächshäuser, da es hier oft zu Störungen durch direkte Sonneneinstrahlung oder Reflexionen in Glasdächern auf den Empfänger kommen kann.

Zum ersten System gibt es mehrere Anbieter und Modelle. Diese werden meist in großen Hallen eingesetzt, wo die Überwachung über einzelne Rauchmelder schwierig ist oder schlechten Zugang für die Wartung ermöglicht.
Vorteil ist von diesen Systemen, dass damit Bereiche bis ca. 150m Länge von einem einzigen System überwacht werden kann. Die Feuermeldung erfolgt durch Trübung des Lichtstrahls durch Rauch. Bei kompletter Unterbrechung des Lichtstrahls geht das System in Störung und löst keinen Feueralarm aus. Die Systeme unterscheiden sich indem mansche einen aktiven Sender auf der Gegenseite haben oder eben auch nur durch einen Spiegel reflektiert werden. Alle Systeme werden über Koppler in die Ringbusleitung der Brandmeldeanlage eingebunden. Dadurch sind alle diese Systeme unabhängig vom Typ der verbauten Brandmeldeanlage einsetzbar.

Der selbstausrichtende linienförmige Rauchmelder Fireray besteht aus der Meldereinheit und einen Reflektor. Die Meldereinheit enthält den Infrarot-Sender und -Empfänger und arbeitet bei der Nutzung des Prismen-Reflektors auf eine Reichweite von 5 bis 50 m mit einem Spiegel. Bei 4 Reflektorspiegeln ist damit jedoch auch eine Distanz von 100m möglich.

Das OSID System funktioniert bis zu 150m Reichweite mit einem aktiven Sender auf der Gegenseite. Zuverlässige Unterscheidung zwischen echtem Rauch und anderen Störeinflüssen wie Staub, Dampf, Vögel und Insekten, Verdrahtete als auch batteriebetriebene Sender/ Emitter erhältlich, Verschmutzungsüberwachung, Hohe Toleranz gegenüber Erschütterungen, Gebäudebewegungen und starkem Luftstrom, Hohe Temperaturunterschiede kein Problem, Geringe Falschalarmrate sind die Grundlage für dieses System.

Ein Eisatzbeispiel in einem Gartencenter finden Sie in unserem Blog.

Das zweite System ist ein sogenanntes Sensorkabel, das auf Wärme reagiert und meist in Tiefgaragen oder Parkhäusern verbaut wird. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um eine Sensorleitung (Konstantandraht, der seinen Widerstandwert bei Wärme stark verändert) und der Auswerteeinheit, die den Feueralarm aufgrund der Widerstandsänderungen erkennt. Auch ist ein Sensorkabel sehr gut in rauen Umgebungen oder in EX-Bereichen einsetzbar.
In Bayern werden die Sensorkabel nur über den Parkplätzen der Tiefgaragen und Parkhäuser gefordert, nicht aber über den Fahrwegen. Die Montage dieser Sensorkabel ist sehr aufwändig, da alle 50cm ein spezieller zugelassene 5cm Abstandshalter installiert (gebohrt) werden muss und in Tiefgaragen sehr viele Unterzüge sind, um die herum es verlegt werden muss. Die Sensorleitung darf nicht den Beton oder andere Installationen berühren, auch nicht die Metallhalterungen. Dafür wird um das Kabel eine Gummitülle gelegt und mit einem speziell dafür zugelassenen Kabelbinder befestigt. Siehe auch die Bilder nachfolgend.

OSI Linienmelder
liearer Rauchmelder
Sensorkabel
Sensorkabel Tiefgarage Auswerteeinheit
Sensorkabel montiert

BHE hat hier eine gute Tabelle für die Auswahl der Brandmelder zusammengestellt. Klicken Sie einfach auf BHE um die PDF Datei einzusehen.

Akustische und optische Signalgeber

Signalgeber Sirene Feueralarm
Kombiblitzleuchte Esser

Ist ein Brand erkannt worden, alarmiert die Brandmeldeanlage automatisch die Feuerwehr, (Bei aufgeschalteten Anlagen).
Gleichzeitig müssen aber natürlich auch die Personen im Gebäude mit Alarmgebern gewarnt werden, damit sie sich in Sicherheit bringen können. Dies geschieht über Signalgeber in Form von Sirenen und Blitzleuchten, die von der BMZ angesteuert werden.

Ein Beispiel ist links die Kombination aus Sirene und Blitzlicht von der Firma Esser. In Schulen kommt meist zusätzlich die Ansteuerung einer ELA Anlage zur Sprachalarmierung (SAA) zusätzlich zum tragen. Hier wird der Feueralarm per Sprachausgabe über die Lautsprecher in der Schule ausgegeben. Im Gewerbe werden Blitzleuchten in sehr lauten Umgebungen oder Bereichen, in denen hörgeschädigte arbeiten zum Einsatz gebracht.

Weitere Feuerwehrkomponenten FSD, FSE

Wir haben Ihnen weiter oben ja schon FBF und FAT vorgestellt. Hier nun noch das Feuerwehr Schlüssel Depot (FSD) und die Feuerwehr-Freischalteinrichtung (FSE).

Beide befinden sich grundsätzlich außerhalb des Gebäudes neben dem Eingang zur BMZ. Meist fest in die Hauswand eingemauert, kann aber auch als Standsäule auf einem Betonfundament ausgeführt sein.
Im FSD, mit einem aus Edelstahl gefertigtem Tresor, befindet sich der Generalschlüssel des Gebäudes. Vor diesem Schlüssel sitzt eine Einbruchsichere Klappe. Diese Klappe wird von der Brandmeldezentrale bei Feuer automatisch freigeschaltet und kann dadurch von der Feuerwehr geöffnet werden.

Damit die Feuerwehr aber auch an den Generalschlüssel kommt, wenn die BMZ nicht ausgelöst hat, gibt es noch das FSE (Freischaltelement). Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen Schlüsselschalter mit Ansteuerung der Brandmeldezentrale.

Haben Anwohner die Feuerwehr gerufen weil sie im Gebäude einen Brand vermuten, kann die Feuerwehr dies auch ohne BMA Auslösung überprüfen. Die Feuerwehr kann mit dem BMA-Schlüssel des Landkreises über das FSE und die BMZ diese Klappe ansteuern und dadurch öffnen lassen.
Das FSE befindet sich entweder auch in der Standsäule oder ist im oder neben dem FSD verankert. Damit hat die Feuerwehr rund um die Uhr notfalls Zugang. Betätigt die Feuerwehr das FSE, so wird spätestens jetzt Brandalarm ausgelöst. Damit ist sichergestellt, dass sich die Feuerwehr (oder eventuell Einbrecher) nicht willkürlich einen Zugang verschaffen kann.

FSD Standsäule
FSD Feuerwehrschlüsseldepot